Figo und ich besuchten zusammen die Hundeschule. Nachdem mein letzter Hund ein ziemlicher Jäger und Rüpel war, wollte ich mit Figo von der Pike auf alles richtig machen. Ich kaufte mir ein Umhängetäschchen für Leckerlis, damit ich den Hund motivieren konnte, mit mir zu lernen und besuchte verschiedene Kurse, die z.B. „folgsamer Freund“ hießen. Irgendwie landeten wir schließlich im Vorbereitungskurs für die Begleithundeprüfung, die ich eigentlich gar nicht ablegen wollte, aber weil die Tainerin so nett war, machten wir einfach weiter. Ich konnte mir allerdings nicht vorstellen, wie es mir jemals gelingen sollte, meinen Hund dazu zu motivieren, mich während des Bei-Fuß-Gehens die ganze Zeit anzustarren. Ichweiß bis heute nicht, ob wir die Prüfung geschafft hätten, denn die nette Trainerin verließ die Hundeschule, bevor wir die nötige „Reife“ erlangt hatten und mit ihr ging dann auch MEINE Motivation… Also verließen wir die Hundeschule ohne Begleithundeprüfung. Aber mit einem Begleithund, der mich wenigstens hin und wieder beim Bei-Fuß-Gehen anhimmelte, sofern nichts anderes interessanter war. Dabei gab ich mir wirklich Mühe, ihn zu motivieren. Meine Körpersprache und Tonlage versprühten positive Energie und Selbstvertrauen und in meinem Täschchen führte ich Käsewürfel und Fleischwurststückchen mit mir. Heute weiß ich, dass ich es hätte viel einfacher haben können.
Wie kann ich meinen Hund motivieren?
Wenn ich jetzt mit Figo spazieren gehe, habe ich immer noch eine Tasche mit Leckerlis bei mir. Ich verwende eigentlich immer die gleichen, so kleine, weiche Trainingshappen aus dem Hundefutterladen. Aber neulich waren sie mir ausgegangen und in meiner Not kaufte ich im Supermarkt Hundeleckerlis mit Wildschweingeschmack. Und Zucker. Und was weiß ich noch drin. Irgendwelche Suchtmittel, vermute ich. Denn nun geschah Folgendes: Figo freute sich wie immer auf seinen morgendlichen Spaziergang und tanzte einen kleinen Tanz. Doch plötzlich hob er witternd die Nase, kam zielstrebig auf mich (besser gesagt auf die Leckerlitasche) zu, dockte mit seiner Nase an und blieb so. Egal, wohin ich ging, er blieb so. Mich (die Tasche) perfekt anhimmelnd, den Kopf auf Höhe meines linken Oberschenkels, sobald ich stehen blieb, saß er neben mit, den Kopf unverwandt auf mich (die Tasche) gerichtet. Er ging da nicht weg. Er erledigte keine Geschäfte. Er wollte nur diese Wildschweindinger. Ich aber musste zur Arbeit und wollte, dass er sich vorher austobte und alles erledigte. Es machte es nicht besser, dass ich ihm eins von den Suchtis gab. Er war nicht wegzuschicken. Ich versuchte es mit Stöckchenwerfen. Der Erfolg hielt nur kurzzeitig an. Blitzschnell war er wieder da. Starrte mich (die Tasche) an. Streber, dachte ich… (und ein bisschen auch: Verräter…) Irgendwann löste er sich wenigsten so weit von mir (von der Tasche), dass er die notwendigsten Erledigungen hinter sich bringen konnte, aber an ausgiebiges Herumgetolle war nicht zu denken. Mit so einem Leckerli in der Tasche hätten wir jede Begleithundeprüfung mit Bravour absolviert. Außer vielleicht das Ablegen, bei dem der Besitzer sich für 10 Minuten von seinem abgelegten Hund entfernt…
Was sagt uns das? Hunde sind uns ähnlicher, als wir denken. Wir wollen auch nicht immer nur Rohkost und Vollkorn und als Highlight mal Studentenfutter… Wir wollen Chips und Schokolade und Gummibärchen und so geht es unseren Hunden auch! Und manchmal unbedingt und jetzt und sofort…
Und ich finde, man darf sich auch ruhig mal was gönnen! Allerdings ist ja gerade Fastenzeit, vielleicht verzichten einige von Euch derzeit auf Süßes, dann tut es mir Leid, falls ich Gelüste geweckt haben sollte…
Liebe Grüße aus dem Schlaraffenland
Uta
Ich nehme mal an, die Wildschweindinger sind bereits morgen ausverkauft… chrzchrz
LG Andrea mit Linda
…ich habe auch immer noch ein paar in der Hinterhand…
Liebe Grüße
Uta
Ojaa, das kenne ich nur zu gut und fürs Training vor den Turnieren darf es für das Indianermädchen auch gerne mal etwas ganz,ganz Feines sein – bei mir mache ich ja auch nur allzugern noch eine Ausnahme 😉
Liebste Grüße
Lizzy und das Indianermädchen
Ich finde auch, es gibt eigentlich fast immer einen Grund, sich (und seinen Hund) zu verwöhnen!
Liebe Grüße
Uta
Grmmpff! Du weißt doch ganz genau, wer gerade auf Süßes verzichtet und wessen Gelüste hier geweckt werden…..
So besondere Leckerchen kenne ich auch … bei uns sind es diese Milch- oder Joghurt-Drops. Die gibt es nur ganz selten – aber sie sind immer DAS Motivationsmittel 🙂 Ich sehe es aber auch entspannt – denn meine Schokolade ist ja manchmal auch Motivation!
Liebe Grüße,
Isabella mit Damon und Cara
Liebe Isabella,
zum Glück können wir selbst entscheiden, wann es Zeit für ein Stückchen Motivation ist!
Liebe Grüße
Uta
Oh ja, dieses Phänomen kennen wir auch. Wenn Charly seine Lieblingswurst im Leckerliebeutel riecht, weicht er mir nicht von der Seite. Außer es hoppelt ein Hase oder ein Reh oder ein … vorbei. *lach*
Liebe Grüße
Sonja und Charly
Liebe Sonja,
Wildschweinaroma (Künstlich) kann es prima mit Reh- oder Hasenaroma (natürlich) aufnehmen!
Liebe Grüße
Uta
Haha, da bin ich genau wie Figo. Bei mir muss es noch nicht mal Wildschein sein. Es reicht auch getrocknete Entenbrust. Oder Hünchen. Oder Tubenleberwurst. Oder ein Stück Käse. Oder ein alter Keks. Oder auch nur eine leere Tempo-Packung in Frau Zweibeins Jackentasche…
Liebe Grüße
Lotta
Liebe Lotta,
du bist ja so genügsam! Hauptsache, es kommt aus der Zweibeinertasche, nicht wahr? Figo hat eben sogar eine gefrorene Himbeere verknurpst, weil sie in der Küche runterfiel…
Liebe Grüße
Uta
Herrlich! 😀 Diese Übermotivation kenne ich von Bella – nunja, solange kein Vogel vorbei kommt – auch. Grandios geschrieben!
Liebe Sabrina,
wie schon bei Charly gesagt, Wildschwein sticht sogar Vogel aus!
Liebe Grüße und danke für die Blumen!
Uta