Sommerferien sind großartig. Alle machen tolle Sachen und sind dafür dann auch mal nicht zuhause. So kam es, dass ich ein Wochenende ganz allein zu Hause war. Herrlich. Ich konnte mir kochen, was ich essen wollte, ohne dass irgendeiner genölt hat: „Ich esse kein Fleisch, ich esse keinen Fisch, ich esse keine Zucchini…“. Ich habe auch mal Sachen weggeschafft, von denen ich dachte, dass ich sie in hundert Jahren nicht erledigen würde und habe allerdings auch Ecken entdeckt, von denen ich weiß, dass ich sie in hundert Jahren nicht aufräumen werde… Zumindest nicht an einem kurzen Wochenende. Und ich konnte ausschlafen, nur begleitet von meinem eigenen Gegrunze und ohne Poltern auf der Treppe – dachte ich. Denn frühmorgens polterte es auf der Treppe, rumpelte an der Schlafzimmertür und dann stand eine Katze auf meinem Kopfkissen und starrte mich an. Was war passiert?
Unsere Katzen schlafen eigentlich in der Waschküche oder draußen. Als sie klein waren, durften sie sich auch im ganzen Flur mit Treppe bewegen, aber dann haben sie nachts immer Fangen auf der Treppe gespielt (alte Holztreppe – super Resonanzkörper) oder vor der Schlafzimmertür miaut. Daher wurden sie in die Waschküche verbannt. Das ging auch sieben Jahre gut. Jetzt hat sich die eine Katze wohl von unserem Hund abgeschaut, wie man die Türen öffnet. Sie springt an die Klinke und irgendwie öffnet sie dann sehr geschickt die Türen. Und das, obwohl diese alt und verzogen sind (die Türen, nicht die Katzen…).
Diesen Katzentrick hatte sie uns schon mehrmals präsentiert. Wir waren sehr beeindruckt und reagierten mit einem Stiefelknecht hinter der einen Klinke und einem Turnschuh an der anderen zur Gefahrenabwehr und um unseren ruhigen Schlaf zu gewährleisten. Aber in dieser einen freien Nacht schaffte sie es, den Stiefelknecht aus seiner Verklemmung zu lösen, zwei weitere Türen zu öffnen und zu mir ins Bett zu kommen. Sehr süß, so ein anhängliches Kätzchen.
Jetzt müssen wir wohl doch die Klinken hochstellen, was den Vorteil hat, dass auch der Hund mit seinen dreckigen Pfoten nicht eigenmächtig das ganzen Haus erobern kann. Das tut er besonders gerne, wenn er hinten im Garten gewühlt hat und dann klingelt es vorne an der Tür. Dann ist er schneller als jeder andere an der Wohnungstür. Dabei öffnet er erst die Waschküchentür, überquert den dort liegenden Läufer, öffnet die Tür zum Flur, durchsprintet diesen und springt dann an der Scheibe der Eingangstür hoch. Es könnte ja der Briefträger sein, der einen Schmacko für ihn hat. Immerhin macht er das alles aus purer Freude über Besuch und nicht aus Blutdurst. Daher wäre das Klinkehochstellen eigentlich auch aus diesem Aspekt sehr angebracht. Ich hoffe zumindest, dass die Tiere dann die Türen nicht mehr öffnen können, denn wer weiß, welche akrobatischen Verrenkungen sie sich wieder ausdenken, um doch an ihr Ziel zu gelangen. Und da wir die Klinken eigentlich schon seit Jahren hochstellen wollten, bin ich gespannt, ob wir das auch irgendwann umsetzen. Und nicht erst in hundert Jahren.
Bis dahin schläft die graue Katze draußen. Und singt bisweilen ihr Lied vor unserem Schlafzimmerfenster. Grunz…
Schöne Ferien euch allen!
Uta
Liebe Uta, super Tipp!! Wir sammeln gerade Info – es sollen bald eine (oder zwei) Katzen einziehen. Ich hoffe sehr auf Schwägerins gute Ratschläge
(Dein Wochenende klingt übrigens herr-lich!!)
LG Jule
ZWEI! Auf jeden Fall ZWEI KATZEN!
Hihihi, sehr hübsch dekoriert… 🙂
Aber wo ein Wille, hilft auch kein Stiefelknecht mehr… lach
Ruhige Nächte wünschen wir Euch – wenn auch erst in hundert Jahren…
LG Andrea und Linda
In hundert Jahren ist meine liebe Uta ohne Schlaf durchgedrecht! Dann fahre ich da vorher mal vorbei und stelle die Türgriffe hoch…