Es war schon stockfinster als wir unsere Ferienwohnung bezogen. Und mitten in der Nacht dachte ich: „Scheiße, wir wohnen neben einer riesigen Geflügelfarm!“.
Hennen
Und immer wieder Habicht-Hühner-Sorgen…
Da sitzt das Monster.
Ist mir völlig egal, dass es ein wunderschönes Tier ist und ordentlich Hunger haben muss, wenn es solche Mühen auf sich nimmt.
Mein Hühnerstall samt Auslauf ist wegen der Vogelgrippe so gut geschützt, dass nicht mal ein Rotkehlchen reinkommt. Und trotzdem hat das Monster es geschafft, eines der erst im Oktober geschlüpften Küken so zu verletzen, dass ich es einschläfern musste. Es hat das äußere kleinmaschige Netz zerstört und dann seinen Kopf durch den Maschendraht gesteckt und zugehackt. Keine Ahnung, warum sich das Küken so nah an den Zaun gequetscht hat, vermutlich war es im Schock. 5 Zentimeter weiter innen im Gehege wäre es in Sicherheit gewesen. Ich denke mir das auch wirklich nicht aus, denn ich wurde vom Hühnerlärm alarmiert und habe dann sogar noch gesehen, wie der Raubvogel seinen Kopf aus dem Maschendraht friemelte.
Seitdem kommt es täglich wieder und wir beäugen uns. Ich fürchte, es hat bald gewonnen. 7 Monate Stallpflicht in 2 Jahren und 7 Hühnerverluste durch Monster in 14 Monaten schrecken doch den passioniertesten Hühnerhalter ab…..
Liebe Grüße, Julia
Kükenfutter
Nach dem Schlupf sind Küken erstmal durch den Dottersack mit Nahrung und Flüssigkeit versorgt. Dieser liegt eigentlich außerhalb der Bauchhöhle und wird kurz vor dem Schlupf eingezogen. Wenn das nicht klappt, kann man in Ausnahmefällen ein bisschen nachhelfen, meistens sterben die Küken dann jedoch. Weiterlesen… →
Mutter-Kind-Station für Glucke und Küken
Die Freude war groß als sich unsere Henne vor ein paar Wochen entschied zu glucken. Schnell wurden vermeintlich befruchtete Eier organisiert, untergeschoben und gewartet. Und als die Eier gut angenommen waren, habe ich mir den Familienplaner genommen, um das voraussichtliche Schlupfdatum einzutragen. Und plötzlich freute ich mich schon etwas weniger auf mögliche Küken, denn der Termin war genau 3 Tage vor unserem geplanten Familienurlaub….
Da unser Hühnerstall etwa 1m hoch steht ist die Hühnerleiter nämlich ziemlich hoch und für Küken geradezu unüberwindbar, so dass ich beim letzten Mal Mutter und Kinder im morgens aus dem Stall in ein kleines Sondergehege getragen habe – natürlich nur bei gutem Wetter – und abends wieder zu den anderen in den warmen Stall. Dieses Prozedere wollte ich aber unserer Nachbarin nicht auch noch zumuten. Außerdem fallen ja auch schon ziemlich viele Blätter und ich hatte Angst, dass der Habicht langsam wieder eine sehr gute Sicht auf die Hühner bekommt.
Legenot?
Letzte Woche wollte ich bei dem TRAUMHAFTEN Wetter nochmals den Hühnerstall winterfein machen, so mit komplettem Wechsel von Einstreu, Nestern und Entfernung aller Spinnenweben. Und da sowohl bei Uta als auch bei befreundeten Hühnerhaltern Parasiten-Probleme aufgetaucht waren, hatte ich beschlossen, den Stall auch innen mal ordentlich zu kalken.
Aber zuerst kam der Hochdruckreiniger und mein Tipp an allen Menschen, die sich noch einen Hühnerstall bauen möchten:
Hühnerställe sollten hinten leicht erhöht stehen und zur Tür hin abschüssig sein!
Schrullige Katzen oder was ist an Heu bloß so gemütlich?
Vor einiger Zeit habe ich Gräser aus dem Kräuterbeet gezupft und aus welchem Grund auch immer auf der Terrasse liegen lassen. Nicht mitten im Weg natürlich, eher so an der Seite, aber irgendwie haben es diese Gräser nie auf den Kompost geschafft, sondern trockneten langsam vor sich hin.
Eines Tages war dann ein kleines Nest daraus entstanden, in das sich der große Kater bei jeder Gelegenheit legte.
Tod oder legend? – Hühner beim Tierarzt
Heute lege ich euch einen Spiegel-Artikel ans Herz, der für mich persönlich den Literaturnobelpreis verdient hätte. Und zwar aus folgenden Gründen:
- Der Artikel erlöst mich von dem Gefühl, als einzige Tierärztin des Universums die Geflügel-Vorlesungen komplett verschlafen zu haben. Scheinbar geht das vielen Kollegen ähnlich, vermutlich gab es diese Vorlesungen gar nicht.
In der Klasse meiner Tochter geht ein Hühner-Virus um, inzwischen weiß ich von sieben Familien die Hühner halten. Und jede dieser Familien hat mir schon eine Frage gestellt, die ich leider nicht beantworten konnte. Ich hoffe, alle sieben Familien lesen diesen Artikel und halten mich hinterher für nicht mehr ganz so unterbemittelt in meinem Fach. Ja, die hausärztliche Versorgung von Hühnern weist erhebliche Mängel auf – und ich melde mich zu einer Fortbildung an, wenn es die jemals geben sollte. - Ich liebe jeden, der bereit ist im Zweifelsfall ein vielfaches des Hühner-Kaufpreises in die Gesundheit des Huhnes zu investieren (auch Röntgen kann durchaus Sinn machen…) und nicht einfach den Spaten holt.
- Auch ich wünsche mir mehr mehr Solidarität zwischen Tierhaltern. Egal ob Haustier oder Nutztier, wo die Liebe halt hinfällt……
Den vollständigen Artikel konnte man bis gestern über diesen Link lesen, leider jetzt nur noch den Anfang. Für alle Nicht-Spiegel-Abonnenten hoffe ich, dass sie den Text auf dem Foto entziffern können.
Liebe Grüße,
Julia