Flohspeichelallergie, Flohbissallergie, Flohdermatitis, Flohallergie oder FAD

Letzte Woche haben wir einen Gastbeitrag bei Haustiertests.de zum Thema Flöhe veröffentlicht. Kurz erwähnt haben wir dabei auch das Thema Flohspeichelallergie. Diese Erkrankung hat viele Namen, wie unsere Überschrift zeigt…

FAD – Floh-assoziierte Dermatitis – eine häufige Allergie bei Hund und Katze

Tiere, die an einer Flohallergie leiden, reagieren auf den Speichel des Flohs (den dieser beim Stich abgibt) mit einer überschießenden Antwort des Abwehrsystems. Auch die Ausscheidungsprodukte der Flöhe scheinen bei empfindlichen Tieren zu einer Reaktion zu führen. Ein einziger Flohstich alle 10-14 Tage scheint auszureichen, um die Symptomatik aufrecht zu erhalten!

Typische Hautveränderungen bei einer FAD sind Rötung, Schwellung und meist ein unglaublicher Juckreiz. Bei vielen Hunden und Katzen sind diese Hautveränderungen auf Rücken und Flanken beschränkt – auch wenn der Floh in die Brust gestochen hat. Die Allergiesymptome treten vollkommen unabhängig vom Ort des Flohstichs auf!

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Hochmut kommt vor dem Fall… oder wie man eine Katze entwurmt

Seit ein paar Tagen schiebe ich die Verpackung auf der Küchenarbeitsfläche schon wieder von rechts nach links und umgekehrt: Die Katzen müssen entwurmt werden….

Das sollte für eine Tierärztin ja kein Problem sein – habe ich auch jahrelang gedacht. Damals habe ich auch immer etwas in mich hineingelächelt, wenn verzweifelte Katzenhalter in die Praxis kamen, um eine Wurmtablette eingeben zu lassen. Geht das denn nicht einfach mit ein bisschen Leberwurst/Thunfisch/Hackfleisch, dachte ich mir? Kann der Partner nicht mal kurz die Katze halten, fragte ich mich? Und fühlte mich immer ziemlich gut, wenn ich dann mit einer eleganten Handbewegung innerhalb einer Sekunde die Katze entwurmt hatte.

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Das war zu Zeiten, als der große Kater noch nicht bei uns eingezogen war. Bei seiner ersten Entwurmung war ich deswegen auch noch sehr unbedarft und hatte schneller als ich gucken konnte einen dicken Verband um den Finger. Und natürlich hat mich JEDER gefragt, was denn mit meinem Finger passiert ist. Und es war mir natürlich unsäglich peinlich zugeben zu müssen, dass mich mein eigener Kater beim Versuch, ihn zu entwurmen, in den Finger gebissen hat.

In den folgenden Tagen habe ich dann so ziemlich alles versucht (Leberwurst, Thunfisch, Hackfleisch, ganze Tablette, halbe Tabletten, zerkleinerte Tablette in Sahne), viele Tabletten sind im Müll gelandet (und ja, auch Tierärztinnen müssen diese Dinger teuer bezahlen) und dann irgendwann die Entwurmung auf den nächsten Besuch einer fähigen Freundin verschoben, die den Kater sachgemäß fixieren konnte. Denn meine eleganten Entwurmungen in der Praxis konnten nur gelingen, weil fähige tiermedizinische Fachangestellte die Katzen ordentlich festgehalten haben. Alleine bin ich eine totale Niete!

Freddie4Freddie5Da ich unsere Katzen aufgrund im Haus lebender Kleinkinder relativ häufig entwurme, war dies jedoch keine Dauerlösung. Eine Freundin gab mir den Tipp mit Fleischstangen von Whiskas u.a., in die man die Tabletten gut schmuggeln kann.

Also wurde der große Kater über ein paar Tage an die Stangen gewöhnt süchtig gemacht und dann die Tablette eingeschoben. Klappte wunderbar und ich war ziemlich erleichtert. Etwa 1 Jahr oder 5 Wurmtabletten später biss er jedoch versehentlich auf die Tablette –  und seitdem ist es wieder vorbei mit der schnellen Entwurmung. Und obwohl der Vorfall mindestens zwei Jahre her ist, rührt er die Stangen auch pur noch immer nicht wieder an. Auch nicht seine Lieblingssorte mit Lachs.

Freddie6Freddie3Als Tierärztin könnte ich ein Wurmmittel eigentlich auch unter die Haut spritzen – aber da stellt sich der Kater ähnlich an wie beim Entwurmen. Selbst wenn er dabei Thunfisch schlecken darf, geht er sofort an die Decke, wenn die Nadel seine Haut berührt. So schnell kann ich das Medikament gar nicht injizieren. Glücklicherweise gibt es seit einigen Jahren auch Mittel gegen Darmparasiten als Spot-on-Präparate. Diese werden – wie auch die meisten Medikamente gegen Flöhe und Zecken – zwischen die Schulterblätter getropft. Auch hier muss ich sehr schnell sein, aber ich überlebe die Entwurmung zumindest unverletzt. Trotzdem schiebe ich jede Entwurmung vor mir her. Es fühlt sich einfach total doof an, als Tierärztin auf diese Methode ausweichen zu müssen. Und eins muss an dieser Stelle mal gesagt werden: Die wahren Helden in der Praxis sind die Tierarzthelfer/innen!

Unser kleiner Kater hat übrigens ein etwas anderes Naturell: Er frisst die Tabletten pur aus meiner Hand! Aber wie man sieht, scheut er auch nicht die Pflege von Raubtieren.

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Warum ich der Meinung bin, dass sogar reine Wohnungskatzen regelmäßig entwurmt werden sollten, habe ich hier zusammengefasst: Entwurmung bei Katzen

Für heute unverletzte Grüße,
Julia

Zecken-Alarm / Borreliose

Wir werden momentan von Zecken geradezu überschwemmt (liegt es an den milden Wintern, dass es davon so viele gibt?), daher heute mal ein paar Fakten zu diesen widerlichen Viechern:

Zecken gehören zu den Spinnentieren – haben also acht Beine – und entwickeln sich aus einem Ei über ein Larven- und mehrere Nymphen-Stadien in adulte, also ausgewachsene Zecken, die wiederum Eier legen. Für jede Weiterentwicklung benötigt die Zecke eine Blutmahlzeit bei einem warmblütigen Wirtstier. In der Natur stehen den Zecken dafür viele verschiedene Warmblüter zur Verfügung: Rehe, Igel, Mäuse, Maulwürfe – aber eben auch Hunde, Katzen, Pferde und wir Menschen.

Zeckensammlung2 Weiterlesen… →