Die Jackenfrage

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Heute morgen hat es ziemlich stark geregnet, als ich mit dem Hund rausgehen wollte. Daher zog ich meine (dünne, weil draußen warm) Regenjacke über und stellte fest, dass der Reißverschluss nicht mehr richtig funktioniert. Während ich also halbgeschützt durch den Regen stiefelte, dachte ich über meine Jacken nach. Ich besitze eine ganze Menge davon, global gesehen würde ich sogar sagen, es sind abartig viele. Trotzdem habe ich manchmal den Eindruck, mir fehlt die richtige Jacke. Wie kann das sein? Wie viele Jacken braucht man?

Must-have-Jacken

Ganz minimalistisch würde ich die Frage mit 3 beantworten: eine dicke Winterjacke, eine Übergangsjacke für Herbst und Frühjahr und eine dünne Regenjacke für den Sommerregen. Das beinhaltet allerdings, dass die Übergangs- sowie die Winterjacke auch regendicht sind, ansonsten verdoppelt sich die Zahl bereits auf 5. Außerdem sollte man keine Tiere, kleinen Kinder, Bauernhöfe oder sonstigen Hobbys haben, bei denen Verdreckungen unvermeidlich sind. Dann braucht man nämlich alle Jacken doppelt. Ein Set zum Einkaufen, Arztbesuch, fürs Büro und ähnliche Anlässe, bei denen man nicht unter einer schlammverkrusteten Pelle hervorlinsen möchte, und eine Garnitur für die erdverbundenen Dinge des Lebens. Denn mal ehrlich, immer wenn ich eine saubere Jacke oder Hose trage und gehe noch mal eben schnell mit dem Hund raus, treffen wir vierbeinige Freunde, die sich zuerst über mich und dann an mir erfreuen, danach mit meinem Hund über das frisch gegüllte Feld wetzen und schließlich kommen beide zu mir zurück und berichten unter innigem Körperkontakt mit meinen Hosenbeinen von ihren tollen Erlebnissen….

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Should-have-Jacken

Bleiben wir bei den 3 Ausgangsjacken, dann hätten wir jetzt 6. Gehen wir von 5 aus, dann sind wir schon bei 10. Wer aber nicht nur in atmungsaktivem Goretex in sportlichen Treckingfarben herumlaufen möchte, hat auch noch einen Wollmantel fürs Theater und den weihnachtlichen Kirchgang, einen leichten Sommertrenchcoat für die vielen Hochzeiten und Taufen zwischen Mai und September, eine besonders atmungsaktive Sportjacke zum schweißtreibenden Joggen/Rennradfahren/Klettern…, eine Leder-/Jeans-/Sonstwas-Jacke, weil sie einfach sooo schön ist und sooo toll zu kombinieren und außerdem herabgesetzt war, und, ja, und jetzt kommen die Reiter….

Special-Jacken

Reiter brauchen eventuell noch die eine oder andere Jacke extra. Eine Reitweste. Eine zweite, die farblich oder vom Glitzerstatus besser zu der neuen Schabracke passt. Eine Softshelljacke oder dünne Steppjacke für die Übergangszeit. Eine kurze Winterreitjacke, denn im Gegensatz zur Hundeausgehjacke, die bitte gerne bis über den Po reichen soll, um eben diesen bei Wind und Wetter schön warm zu halten, stört so eine lange Jacke beim Reiten. Die Hundejacke könnte man aber an frostigen Tagen nach der Reitstunde noch zusätzlich überwerfen, um nicht zu frieren. Da hätte man dann den Winterreitmantel gespart….Vorausgesetzt, die Hundejacke ist nicht zu versifft und der Stall nicht zu piekfein. Geländereiter brauchen auch noch einen wetterfesten Reitmantel, meistens gewachst, wahlweise Australian oder British style.

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Jacken-Wahn???

Während ich das hier schreibe, überzieht mich eine leichte Gänsehaut. Es ist unglaublich, in welchem Luxus wir leben. Auch wenn diese Jackenbetrachtung nicht ganz ernst gemeint ist, so ist doch viel Wahres daran. Wie begegnet man dem Überfluss, in dem wir uns befinden und der uns suggeriert, wir bräuchten all das? Ich mache das (meistens) so: Die Jacken durchwandern bei mir mehrere Stadien. Sie fangen als gute Ausgehjacken an. Wenn sie nicht mehr ganz so gut sind, werden sie Hundejacken (Manchmal werden sie auch aus anderen, unerklärlichen Gründen zuerst Hundejacken und sind dann bald nicht mehr so schön…). Hunde- und Reitjacken versuche ich zu kombinieren und so die Anzahl zu reduzieren. Ich habe trotzdem viele Jacken (Allerdings nicht so viele, wie oben berechnet…). Zu meiner Verteidigung sei gesagt, dass ich sie wirklich aufbrauche, bis sie auseinander fallen. Die meisten zumindest….

Jetzt frage ich mich, wie viele Schuhe braucht man eigentlich????

Nachdenkliche Grüße
Uta

P.S. Man kann natürlich auch einfach bei Regen drinnen bleiben…

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8 Kommentare

  1. lotta@lottasblog.de'
    Lotta sagt:

    Man hat mir unter Androhung von Futterentzug verboten mich zum Thema „Anzahl der vorhandenen Jacken zu äußern“, deshalb sage ich nur soviel: Gerade am Freitag ist der Schrank in der Abstellkammer, in dem Frau Zweibeins Jacken hängen, zusammengebrochen. Kein Witz!
    Ihre Schuhe kann ich gar nicht zählen. Aber es sind zu wenig, sagt sie.
    Liebe Grüße
    Lotta

  2. gabi.felgner@freenet.de'
    Emma sagt:

    Vielen Dank für deinen Besuch bei uns. Wir haben uns sehr gefreut und gleich einen Gegenbesuch gestartet. Konnten ja nicht ahnen das wir in so einem heiklen Thema landen. Unser Frauchen hat eindeutig zu viele Jacken. Das dauert viel zu lange bis sie jetzt wieder ihre Hunderundenklamotten anhat. Im Sommer war das einfacher.
    Liebe wauzis von Emma und Lotte

    • Uta sagt:

      Hallo Ihr beiden,
      danke für euren Besuch!!!
      Ich weiß auch nicht, was Menschen immer für so einen Aufriss um die Wahl der richtigen Jacke machen. Sollen sie doch einfach mal mehr oder weniger hecheln, dann reicht auch eine Jacke für das ganze Jahr!
      Liebe Grüße
      Uta und der ganze Zoo!

    • Julia sagt:

      Aha,
      ist es bei Dir – wie bei Uta – auch mit einem Schuhtick gekoppelt?
      Ich habe natürlich keine solcher Angewohnheiten…..
      LG, Julia

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