Das Leben einer Sommerbiene

Während ich darauf warte, dass es endlich wärmer wird und mal zwei Tage nicht regnet, damit ich meine neu erworbenen aber gebrauchten Beuten (=Bienenwohnungen) auf Vordermann bringen kann, sind meine Bienen hoffentlich trotz des widrigen Wetters fleißig am Brüten. Denn nun gilt es, dass Volk so schnell wie möglich zu vergrößern, damit viel Honig gesammelt werden kann sobald die Natur „explodiert“.

Sommerbiene krabbelt aus dem Stock

Winterbienen und Sommerbienen

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Winterbienen und Sommerbienen. Die Winterbienen leben deutlich länger. Sie schlüpfen im Herbst und haben die große Aufgabe, die Königin durch den  Winter zu bringen. Sie füttern diese und halten sie warm, so dass sie im Frühjahr schnell viele Eier legen kann. Aus diesen schlüpfen dann die Sommerbienen, die nur etwa 42 Tage leben. Und dieses Leben ist ziemlich durchgetaktet, nämlich so:

Tag 1-2    Die Biene putzt ihre eigene Brutzelle und wärmt die Brut, die noch offen ist.

Tag 3-6   Sie fungiert als Ammenbiene und füttert die offene Brut.

Tag 7-10  Die Biene nimmt von den Sammelbienen den Nektar entgegen.

Tag 11-12 Stockputzen ist angesagt.

Tag 12-13 Als Baubiene produziert die Biene Wachs. Dazu schwitzt sie jeweils 8 Plättchen aus uns verknetet diese mit ihrem Speichel.

Tag 14-16 Die Biene darf um die Mittagszeit kleine „Erkundungsflüge“ unternehmen.

Tag 17-19 Nun ist sie eine Wächterbiene und passt am Eingang auf, dass nur „eigene“ Bienen in den Stock fliegen.

Ab Tag 20 wird die Biene ein Sammelbiene und verlässt die Beute täglich, um Pollen, Nektar, Wasser und Propolis (das ist Bienenharzkitt, den die Biene von Knospen von Bäumen und Blüten sammelt und als Kitt und zur Desinfektion einsetzt) zu sammeln. Diese gefährliche Aufgabe wird nur von den älteren Bienen übernommen, deren restliche Lebenserwartung gering ist – nämlich ungefähr nochmals 20 Tage.

Sommerbiene im Anflug

Fleißige Frühlingsgrüße!
Julia