Letzten Sonntag war es soweit: der Imker aus der Lüneburger Heide rief an und ich konnte die Bienen abholen. An einem wunderschönen Sommerabend stand ich also sehr aufgeregt und mit vielen Zuschauern zum ersten Mal in meinem Imkeranzug auf dem Dach, an meiner Seite zwei Schwarmkisten mit schätzungsweise 40.000 Bienen.
In meiner Vorstellung hatte ich in diesem Moment immer einen erfahrenen Imker an meiner Seite, aber aus verschiedenen Gründen hat das nicht geklappt und so habe ich mir das theoretisch ein paar Mal erklären lassen und musste dann ran. Hat trotzdem gut geklappt und sehr beseelt habe ich mir hinterher ein paar Gläser Sekt genehmigt!
Naturschwarm oder Kunstschwarm?
Wie das mit dem Schwärmen der Bienen funktioniert, habe ich hier bereits erklärt. In diesem Fall hat der Imker jedoch zwei Kunstschwärme für mich gemacht. Dafür hat er Königinnen gezüchtet – wie das geht, habe ich noch nicht kapiert, das ist was für Leute mit viel Erfahrung. Diese Königinnen sind sogar schon begattet, haben also einen Hochzeitsflug absolviert. Das ist ebenfalls ein HOCHINTERESSANTES Thema, erläutere ich später mal… Nach der Begattung wird die Königin in einen kleinen Käfig gesperrt, der in die Schwarmkiste gehängt wird. Und nun wird aus einem anderen Volk einfach die Hälfte der Bienen zu dieser Königin in die Schwarmkiste gefegt. Zusammen kommen sie dann 1-3 Tage in Kellerhaft und dann ab auf unser Dach!
Als erstes werden alle Bienen, die unter dem Deckel in der Schwarmkisten sitzen, in die Beute geschüttelt. Da waren wir aber alle noch zu aufgeregt zum Fotografieren. In dem kleinen Käfig sitzt nun die Königin. Mit der Gänsefeder werden die äußeren Bienen vorsichtig in die Beute gefegt, der Käfig geöffnet und dann die kostbare Königin vorsichtig dazu gegeben. Anschließend habe ich die Beute oben geschlossen, nun ist nur noch das Flugloch auf.
Vor das Flugloch habe ich ein schräges Brett gestellt, auf die nun die restlichen Bienen geschüttet werden. Warum auch immer wissen sie ganz genau, dass sie nach oben in das Flugloch krabbeln sollen. Haben sie alle anstandslos gemacht!
Insgesamt hat es etwa eine Stunde gedauert, bis alle Bienen eingelaufen waren, es war ein ziemliches Gedränge.
An den Fuß des Brettes habe ich die Schwarmkiste gestellt damit die Nachzügler sich auch auf den Weg machen.
Die fleißigen Bienen haben die zwei Tage im Keller bereits genutzt, um Waben zu bauen. Dieses Stück war an der Seite der Schwarmkiste gebaut, teilweise bereits mit Honig gefüllt.
Nachdem der erste Schwarm komplett eingelaufen war, habe ich dann die Prozedur mit dem zweiten Schwarm wiederholt.
Am Ende saß ich ziemlich glücklich auf dem Dach und beobachtet beide Beuten, die etwa einen Meter auseinander stehen. Und bemerkte, dass eine Biene einfach nicht in den Beute lief. Bei näherer Betrachtung fiel mir auf, dass sie es zwar immer wieder versuchte, aber von einigen Bienen immer wieder daran gehindert wurde. Es hatten sich innerhalb von etwa 2 Stunden bereits Wächterbienen am Eingang der ersten Beute versammelt, die penibel aufpassten, das keine Fremden in die Beute kamen. Als ich sie vorsichtig vor das Einflugloch der anderen Beute setzte, konnte sie ungehindert einziehen!
Summ, summ, summ…..
Julia
Das ist ja süß. Voll der Massenandrang.
Schön, dass Du so viel Spaß an Deinen Bienen hast.
LG Andrea mit Linda
Ich finde es toll, dass Du am Erhalt der Bienenvölker mitwirkst. Wir haben hier einen Imker in der Nachbarschaft, den wir mal besuchten. Es war sehr spannend und der Honig soooo lecker.
Viele liebe Grüße
Sabine mit Socke
Das finde ich wirklich alles atemberaubend spannend!!!!
Viel Spaß <3
Ihr schreibt so nette Sachen, da dürft ihr alle nächstes Jahr zur Honigernte kommen!!!!!
…darf ich auch kommen? Waldi.
DU doch immer!
Ich möchte auch kommen.
Du MUSST kommen, lieber Siegward, denn ohne Dich schaffe ich das gar nicht!